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Coronavirus-Börsenkorrektur-FinanzFabio

Der Coro­na­vi­rus und die Börsen­kor­rek­tur

"Hallo Fabio
Villicht hesch dus scho mal erwähnt, aber frage di ez glich, wi stellsch du ez dini strategie i bide viac? I ha global nachhaltig 100. Grundsätzlich denki easy wird sich erhole, aber was wenns nome sinkt und i gar nüd me druf ha zum erhole merci und en schöne Tag."

"Ciao. Ich han Global 100. Mach der kei Sorge, chan nöd alles pleite gah."

Ein kurzer Auszug von einem von vielen Instagram Chats diese Woche. Das wichtigste vorneweg, wenn du jetzt deine Strategie wechselst, dann verlierst du zwar noch kein Geld, es dauert aber viel länger, bis sich deine Depot wieder erholen kann.

Die Börsenkorrektur war schon länger fällig

Nach einem scheinbar nicht mehr enden wollenden Allzeithoch an der Börse, erlebten wir diese Woche eine Börsenkorrektur. Und was für eine. Von einer Börsenkorrektur reden wir, wenn die Märkte um 10% sinken. Und das taten sie. In absoluter Rekordzeit.

Nehmen wir den S&P 500 als Vergleich, um nicht nur den schweizer Markt im Auge zu haben.

Die durchschnittliche Börsenkorrektur...

Auch wenn man bei einem Fall von 10% bereits von einer Börsenkorrektur spricht, so lag sie im Schnitt der letzten 40 Jahre bei minus 14.5%. Das passt zur heutigen Stand von minus 15.85%.

... in Rekordzeit

Was beeindrucken und sehr ungewöhnlich ist, ist die Zeit, die es brauchte um so tief zu fallen. Im Schnitt dauert es 3.5 Monate, bis wir auf bei einem minus von 14.5% angelangen. Dieses mal dauerte es 6.2 Tage. Das ist ein absoluter Rekord. Hier stellt sich aber eine Frage. Wird aus der Börsenkorrektur auch ein Crash?

Am 19 Oktober 1987, dem "schwarzem Montag" fiel die Börse an einem Tag um 22%. Das war keine Börsenkorrektur, es war ein Crash. Wir haben aber och ein wenig Spielraum bis dahin.

Ist der Coronavirus schuld?

Der Coronavirus scheint die Börse fest im Griff zu haben. Aber es geht um mehr als nur um Corona. Viel mehr. Christian Thiel schreibt in seinem neusten Beitrag auf Grossmutters Sparstrumpf, (seinen Blog kann ich übrigens sehr empfehlen) was zur Zeit noch alles die Börse bewegt. Ich habe dir die wichtigsten Punkte hier zusammengefasst.

Es besteht auch immer noch die Chance, dass die Märkte schon in den nächsten Tagen und Wochen wieder drehen werden. Dies wäre der Fall, wenn wir wissen, dass alles nicht so schlimm kommt, wie uns die Medien jetzt weiss machen wollen. Wie immer wird die Börse mehr von Panik und Gier regiert, als von Fakten.

Was verursacht die Börsenkorrektur als noch, ausser dem Coronavirus?

Coronavirus-FinanzFabio

Die amerikanischen Wahlen

Der Start der Demokraten in die Vorwahlen war, gelinde gesagt, chaotisch. Dazu kommt, dass Donny beim Amtsenthebungsverfahren wieder einmal mit einem blauen Auge davon kam. Dies freute die Börse natürlich, was zu einem neuen Hoch, einer richtigen Rallye an der Börse im Februar führte.

Gemäss Statistik steigt die Börse in dem Jahr, wo ein republikanischer Präsident Wiedergewählt wird. Danach, im Folgejahr, gehts dann wieder runter.

Lustigerweise führen fallende Kurse und eine drohende Rezession in den nächsten Monaten dazu, dass die Amis einen Demokrat wählen. Aktuell wäre das Bernie Sanders. Der Markt fürchtet sich aber nicht nur vor dem Coronavirus, er hat auch grossen Respekt vor Bernie selbst.

Wieso die Angst vor Bernie Sanders? Nun, die Wall Street befürchtet, dass Bernie Sanders die Reichen zur Kasse bitten wird durch eine Steuererhöhung speziell für die ganz Reichen. Wäre für mich ok und es würde die Wirtschaft der Amerikaner sicher nicht schaden. Selbst unser Börsenheld Warren Buffet hat sich schon mehrmals für eine höhere Steuer der Reichen geäussert.

Macht Bernie Sanders wirklich das Rennen um das noch höchste Amt der Welt, wird sich auch die Wall Street früher oder Später an ihn gewöhnen. In den Jahren, in denen ein Demokrat zum Präsident gewählt wird, hat die Börse etwas Mühe in die Gänge zu kommen und fällt um 2.7%. Sobald er aber im Amt ist, im ersten Jahr, schiesst sie dann mit gut 22.1% wieder durch die Decke. Warum das so ist? Die Wall street merkt, dass auch der nächste demokratische Präsident nicht ein Superheld sein wird, der ein extremer Umverteiler oder Reformer sein wird. Das war bei Barack Obama so und auch bei seinem demokratischen Vorgänger Clinton. Btw, was macht eigentlich Hillary heute so? Und Monica?

Das Coronavirus in China

In China scheint man das Coronavirus derzeit unter Kontrolle zu haben. Hier gingen die Steigerungszahlen extrem zurück. Das gilt aber nicht für den Rest der Welt. Ausserhalb China steigen die Fallzahlen seit zwei Wochen. Die Chance einer Weltweiten Pandemie steigt also, was wiederum zu fallenden Kursen führen könnte.

Die Ausbreitung des Coronavirus wird gestoppt

Momentan scheint es wahrscheinlich, dass es nicht nur China gelingen wird, die Ausbreitung zu stoppen. Gelingt dies und die Medien berichten nicht nur noch darüber, wie schlimm alles ist, führt neuer Optimus wieder zu steigen Kursen. Panik und Gier, all over again.

Der Rekordfall

Ich kann nicht aufhören zu betonen, wie schnell die Börsenkorrektur vollzogen wurde. Knapp sieben Tage hat es gedauert. Das fördert natürlich die Panik, was zu weiteren Panikverkäufen führt. Mir soll es recht sein.

Der Retter in der Not

Wen wir nicht vergessen dürfen, sind die Notenbanken. Als erstens werden sie wohl wieder einmal die Zinsen senken oder im extrem Fall auch Helikoptergeld abwerfen.

Hier werden sich natürlich auch wieder alle Cash-Propheten aufregen und lauthals den schlimmsten Börsencrash aller Zeiten vorhersagen. Ist auch gemein, wenn die Notenbanken einfach so die Wirtschaft und die Börse retten wollen.

Was ich bis jetzt getan habe

Nichts. Besser gesagt, fast nichts. Ich habe ein paar tausend Franken auf mein Swissquote Konto überwiesen und beobachte fleissig die Börsenkurse. Gekauft habe ich aber noch nichts.

Der typische Investor macht alles falsch
Don't be that guy!

Was ich dir versprechen kann ist, dass ich nicht einen einzigen ETF oder eine Aktie verkaufen werden. Ich werde nachkaufen oder dazu kaufen. Hier bin ich ehrlich gesagt noch nicht sicher, ob ich stur meiner Strategie folgen soll, oder ob ich zu meinen Dividenden-ETFs noch ein paar Einzelaktien dazumischen soll.

Spannend wären die starken Dividendentitel wie UBSG, ZURN, SCMN, SREN (alle weit über 4% Dividende). MAIN habe ich auch schon länger im Auge, müsste ich aber einmal bei 34 USD erwischen. In der USA dürfte der Coronavirus also noch einmal ein wenig Gas geben.

Und weisst du was ich bei einem Börsencrash machen werde? Genau das gleiche. Und wenn du dich fragst, ob jetzt ein guter Zeitpunkt ist, einzusteigen. Ja. Nein. Vielleicht. Es ist aber sicher ein perfekter Zeitpunkt, um selbst ein Konto zu eröffnen, um ETF oder Aktien kaufen zu können, falls du es möchtest. Dauert nämlich auch ein paar Tage. Und du hast jetzt gesehen, dass es bei einem Coronavirus nur ein paar Tage für eine Börsenkorrektur braucht. Nach unten oder oben.

Swissquote-Freundschaftswerbecode-4o2927-FinanzFabio

In diesem Sinne, cool bleiben.

Bis bald,

-FinanzFabio

Ps. Ich würde mich freuen, wenn du das Herzchen anklickst. Aber nur wenn dir der Beitrag gefällt

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4 Kommentare

  1. Sehr gute Zusammenfassung; kann man auch nach ein paar Tagen noch guten Gewissens zum Lesen empfehlen, trotz des schwarzen Montags an der Börse…

    1. Hallo Daniel

      Vielen Dank. Wie ist deine Einschätzung zur momentanen Börsensituation?

      Bis bald,

      FinanzFabio

      1. Danke für deine Einschätzung Daniel.

        Ich sehe es ähnlich wie du, finde aber abwarten nicht die beste Idee. Das man den Tiefpunkt bei einem Aktienkauf erwischt, gelingt nur sehr selten. Regelmässige Nachkäufe empfehlen sich eher. Immer wenn etwas so 10% wieder gesunken ist 🙂

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