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ETF-Sparplan-und-Aktienkauf-im-Dezember

Obli­ga­tio­nen oder Aktien

"Welche Strategie hast du gewählt?"

"100% Aktien"

"Wieso? Das ist doch viel risikohafter?"

"Ich habe ja Zeit, und wenn die Kurse einbrechen, tun sie das auch bei 60% Aktien.""

Immer wieder werde ich gefragt, ob man auf 100% Aktien setzen soll oder nicht. Die Frage lautet eher, wenn nicht in Aktien, in was dann?

Aktien und Obligationen im Vergleich

Egal ob in der gebundenen Vorsorge 3a oder in der freien Vorsorge 3b, Anlagefonds bieten immer verschiedene Aktiengewichtungen an. In meinen Augen ist die Frage aber nicht, in wieviel Aktien du investierst, sondern was mit dem Geld geschieht, dass nicht in Aktien investiert wird. Leider fliesst dieses Geld bei einem Anlagefonds meist in Obligationen.

Und ja du liest richtig, ich kenne nicht nur ETFs sondern auch Fonds. Du auch, wenn du bereits in frankly oder VIAC investierst, bist du mit deiner Säule 3a. Was ich für dich zumindest hoffe.

Um zu verstehen, warum ich kein Fan von Obligationen bin, möchte ich dir die beiden Anlagen etwas nähr bringen.

Obligationen

In den Lehrbüchern aus er guten alten KV-Zeit wurden Obligationen etwa so erklärt (zumindest mein Gedächtnis meint dies so gelesen zu haben):

Hans Muster kauft für CHF 100'000 Schweizer Staats Obligationen. Laufzeit zehn Jahre, Zinszahlung 3%. Er überweist der Staat Schweiz also das Geld und erhält dafür zehn Jahre jährlich CHF 3'000 und erhält am Schluss seine CHF 100'000 zurück. In dieser Zeit hat er also CHF 30'000 mit der Obligation verdient. Obligationen haben nicht immer eine Laufzeit von zehn Jahren, meist aber zwischen fünf und zehn Jahren. Die versprochene Zinszahlung ist fix für die Laufzeit.

Nun das klingt ja gar nicht einmal so schlecht. Da ich aber langsam selbst nicht mehr zu den jüngsten unter uns gehören mit bald 34 Jahren, ist meine KV Zeit schon eine Weile her. Die Erklärung stammt also aus dem Jahr 2004.

Da sich Obligationen stark dem Zins Umfeld anpassen und wir 2004 noch nicht im Tiefzinszeitalter waren, ist dieses Beispiel hoffnungslos veraltet. Heute sind Obligationen bei 0% bis -0.5%. Also etwa so schlecht wie dein Bankkonto. Der einzige Grund also heute eine Obligation abzuschliessen, ist wenn du auf deinem Bankkonto noch höhere Negativzinsen hast.

Aktien

Kaufst du eine Aktie, wirst du Miteigentümer des Unternehmens. Eigentlich eine ziemlich verrückte Vorstellung, dass mir ein Teil von Apple gehören soll und Tim Cook einfach nichts davon weiss. Sollte ihn mal anrufen, so von Eigentümer zu Eigentümer.

http://goto.saxo/FinanzFabio-Website
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Als Miteigentümer, sprich Aktionär, profitierst du vom Gewinn einer Firma. Sprich wenn der Aktienkurs steigt. Du kannst aber auch profitieren, in dem die Firma Dividenden ausbezahlt, direkt auf dein Konto. Zudem hast du auch ein Stimmrecht und darfst an der Generalversammlung teilnehmen.

Die Rendite von Aktien ist, anders als bei Obligationen, nicht garantiert. Auch die Laufzeit ist nicht festgelegt. Du kannst eine Aktie kaufe und sie ein paar Sekunden später wieder verkaufen. Ob das Sinn macht, ist eine andere Frage, aber theoretisch ist es möglich.

Rendite von Aktien und Obligationen im Vergleich

Jetzt stellt sich also die Frage, mit welchem Anlageinstrument du die letzten Jahre eine bessere Rendite erzielt hast. Bevor du weitersollst, was denkt du wie hoch der Unterschied war seit 1926? Er ist so gross, dass du noch heute zurecht deinen Urgrossvater verfluchen darfst, wenn er Obligationen statt Aktien gekauft hat.

Ich bediene mich hier übrigens ganz frech bei der Pictet Studie. Mein Analyseteam wartet noch in der Zukunft auf mich, bis ich mir eines leisten kann. Wenn du dies beschleunigen willst, nutze doch meine Affiliate-Links, um den FinanzFabio Blog zu unterstützen. Zurück zum Thema und einer spannenden Grafik:

Vergleich-Aktien-Obligationen
https://static.group.pictet/sites/default/files/2021-02/20210131-Performance-Swiss-Equities-and-Bonds-DE.pdf

Wie du klar siehst, haben Aktien die viel bessere Performance als Obligationen. Aktien haben klar eine höhere Schwankung, was sie aber noch lange nicht risikohafter macht als Obligationen. Zumindest langfristig nicht. Analysen der historischen Renditen zeigt, dass Schweizer Aktien bei Anlagezeiträumen von mehr als 13 Jahren in den letzten 95 Jahren keine Verluste einfuhren (mit Ausnahme des Crashs von 1929). Du brauchst also einfach viel Zeit, um damit sehr viel Geld zu verdienen.

„Der durchschnittliche jährliche (annualisierte) Wertzuwachs einer Anlage am Schweizer Aktienmarkt lag im Zeitraum von Anfang 1926 bis Ende 2020 bei ca. 7,8%.“

https://www.group.pictet/de/medien/die-performance-von-aktien-und-obligationen-der-schweiz

Höchstmöglicher Aktienanteil im Fonds

Kommen wir also zur Begründung der einleitenden Frage dieses Artikels: Wenn ich CHF 100'000 zum Investieren habe, kaufe ich lieber für CHF 80'000 einen 100%-Aktienfonds und lasse CHF 20'000 auf dem Sparkonto, als das ich einen 80% Aktien und 20% Obligationen Mischanlagefonds kaufe.

Du gehst ja auch nicht an ein Autorennen und lässt die Handbremse angezogen!

Kurz zusammengefasst: Der Aktionär isst besser, der Obligationär schläft besser. Jetzt weiss ich, warum ich immer müde bin, aber nie hungrig.

Bis bald,

FinanzFabio

Ps. Klick gerne auf das Herz hier unten, damit ich weiss, meine Beiträge gefallen dir.

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1 Kommentar

  1. Als Anleger profitierst du nicht vom Gewinn des Unternehmens, solange keine Dividende ausgeschüttet wird. Der Aktienkurs ist die Abbildung der Wahrnehmung des Unternehmens und nicht ein Abbild seiner Geschäftszahlen.

    Aber ja, für Obligationen gibt es heute keinen Grund, ausser du hast so unsagbar viel Geld, dass du einen Teil vor Negativzinsen schützen willst.

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