Als FinanzFabio müssen auch wir einmal über die Säule 3a berichten. Uns ist bewusst, dass es ein langweiliges, ausgelutschtes Thema ist. Ja es ist langweilig, aber genauso wichtig.
Was dich in diesem Beitrag erwartet
Säule 3a frühzeitig einzahlen
Warum berichten wir also genau jetzt darüber? Nun, es ist erst November, wir haben noch ein wenig Zeit in die 3. Säule einzubezahlen. Vorzugsweise schaut Ihr, dass das Geld für die gebundene Vorsorge, Säule 3a, dritte Säule oder wie auch immer Du sie nennen willst, vor Weihnachten auf dem Konto ist. Somit stellst Du sicher, dass Dein Geld auch bis Ende Jahr wirklich verarbeitet ist. Tatsächlich sind mir mehrere Fälle bekannt, wo dies nicht der Fall war. Auf den ersten Blick mag das nicht so schlimm sein. Leider hat dies zwei direkte Konsequenzen.
Du kannst den einbezahlten Betrag nicht von Deinem steuerbaren Einkommen abziehen und hast somit keine Steuererleichterung im aktuellen Jahr. Jetzt können wir sagen dumm gelaufen. Aber zu viel Steuern zu bezahlen, ist einfach scheisse. Zudem bist Du und nur Du allein für Dein Geld verantwortlich. Es lohnt sich also, dies frühzeitig zu erledigen. Die ganz Finanzstarken können das Geld natürlich auch schon am Anfang des Jahres einbezahlen. Hier profitiert man zusätzlich das ganze Jahr vom Zinseffekt. Wobei die Zinsen heute selbst auf den 3a Konten so lächerlich sind, dass sie kaum der Rede wert sind.
Falls Du eine Vorsorgepolice 3a bei der Versicherung hast, kommt ein weiteres Problem dazu. Du bezahlst deine Beiträge zweimal in einem Jahr, kannst sie aber nur einmal abziehen. Das ist eigentlich der Supergau. Irgendwann wird die Kohle ja wieder ausbezahlt. Dann bezahlst Du Steuern dafür, die Kapitalleistungssteuer. Diese ist eigentlich nicht so hoch, unterliegt aber wie die Einkommenssteuer einer Progression. Zu Deutsch: du bezahlst Steuern und eine höhere Progression bei der Auszahlung für einen Betrag, den Du vorher nicht von deinen Steuern abziehen konntest. Fail!
Banken und Versicherungen werden im Dezember noch einmal gross für die gebundene Vorsorge einzahlen. Das ist auch gut so. Es bleibt dann einfach nicht mehr soviel Zeit, um die Angebote zu vergleichen.
Ob ihr das Konto bei einer Bank oder Versicherung machen sollt, besprechen wir ein anderes Mal. Beide haben ihre Existenzberechtigung. Aber was für den Typ neben dir im Zug die richtige Lösung ist, muss nicht zwingend auch das Richtige für dich sein.
Säule 3a bei der Bank
Die Kontolösung bei der Bank ist immer dieselbe. Du bezahlst ein und ein mickriger Zins wird dir gutgeschrieben. Du kannst also eigentlich nur die Zinsen vergleichen. Blöd nur, können die Banken mit den Zinsen machen, was sie wollen. Im Jahr 2010 habe ich bei der Credit Suisse ein Säule 3a Konto eröffnet. Sie boten damals den höchsten Zins mit 2.25% an. Wenn ich es mit den Zinsen heute vergleiche, ist es wirklich viel. Blöd nur, keine drei Monate später, wir schrieben schon das Jahr 2011 jetzt, fielen die Zinsen. Zuerst auf 1.75%. Sie haben es aber tatsächlich geschafft, im gleichen Jahr, die Zinsen Sage und Schreibe drei Mal zu reduzieren. Ihr seht warum ein Zinsvergleich einer Bank nur eine Momentaufnahme ist. Hier können andere Überlegungen rentabler sein als der Zins. Die Beziehung zu Hausbank stärken, falls man später eine Hypothek braucht zum Beispiel.
Säule 3a bei der Versicherung
Anders sieht es bei den Versicherungsgesellschaften aus. Hier lohnt es sich Offerten zu vergleichen. Auf den Offerten findet man dann viele lustige, schwindelerregend hohe Zahlen, was alles möglich sein könnte, wenn die Police so und so wirtschaftet. Ich muss dann immer ein Gähnen unterdrücken. Die einzige Zahl, die ihr anschauen solltet, ist die garantierte Auszahlung im Erlebensfall. Alles andere ist heisse Luft. In der heutigen Zeit eine Prophezeiung zu machen, wie sich ein Produkt von heute in den nächsten 30 bis 40 Jahren entwickelt… Nein, das ist in der heutigen, schnelllebigen Zeit einfach nicht mehr möglich.
Versteht mich bitte nicht falsch. Ich bin ein Fan der gebundenen Vorsorge. Die Steuerersparnis machen die fehlenden Zinsen wieder gut. Der sanfte Sparzwang sorgt dafür, dass wir nicht den ganzen Zaster auf den Kopf hauen und es ist ein realistisches und dadurch motivierendes Ziel, die CHF 6'768 einzubezahlen. Nächstes Jahr erhöht sich übrigens der Maximalbetrag auf CHF 6'768.
Steuerersparnis
Oft werde ich gefragt, wieviel Geld man denn jetzt tatsächlich mit der Säule 3a einspart. Pauschal könnt ihr von gut 20% ausgehen. Also CHF 1'353.60. Fair enough.
Es lohnt sich früh mit dem Einbezahlen der Säule 3a anzufangen. Es muss in jungen Jahren auch nicht der maximale Betrag sein. Aber einfach Nichts tun, das geht nicht.
Schreib mir, wenn Du Fragen hast. Die können wir gerne persönlich besprechen. Bei einem Bier - Du bezahlst!
-Hr. Marchesin
Update vom 29. September 2019
Update: ab 1. Januar 2019 ändern sich die Vorsorge Kennzahlen 2019. Neu kannst Du CHF 6'826 in die Säule 3a einzahlen.