"Chume eifach nöd vora. Verdiene jedes Jahr meh aber uf de Site hani glich nüt."
"Was machsch de met dim Geld?"
"Kei Ahnig, es isch eifach nie öpis öbrig bis zum neue Lohn."
"Schad chunt met de Lohnerhöhig kei finanzielli Bildig dezue hm?"
Das Wichtigste in Kürze
- Mehr Lohn ist kein Grund, mehr auszugeben
- Mehr Lohn bedeutet, mehr Steuern zu bezahlen
- Mit mehr Lohn kannst du auch mehr investieren
Ohne finanzielle Bildung nützt dir auch ein doppelter Lohn nichts
Zugegeben, ein ziemlich reisserischer Titel. Aber frag dich doch mal selbst, wieviel blieb von deinem 13. Monatslohn wirklich übrig? Hast du den ganzen Betrag auf die Seite gelegt oder hast du dir einfach mal etwas gegönnt? Oder hast du dein Budget schon so ausgelegt, dass dein 13. Monatslohn von Anfang an verplant ist?
Die Krux an der Geschichte ist relativ einfach: Kaum erfährst du von deiner Lohnerhöhung, denkst du dir innerlich schon, was du dir jetzt endlich damit leisten kannst. Dabei spielt es keine Rolle, wie hoch die Lohnerhöhung ist. Normale Lohnerhöhungen von CHF 100 bis 200 sind genauso schnell verplant, wie Lohnerhöhungen durch einen Aufstieg in der Karriereleiter.
Jetzt kannst du natürlich argumentieren, dass eine Lohnerhöhung von CHF 200 auch nicht wirklich viel ist. Was allerdings eine sehr kurzfristige Betrachtungsweise ist. Ich kenne viele Leute, die Jahr für Jahr eine Lohnerhöhung von CHF 200 bekommen haben. Nach fünf Jahren sind das dann doch schon CHF 1'000 mehr - Monat für Monat.
Sprich wenn du jeden Monat die CHF 200 mehr aufbrauchst, wirst du in fünf Jahren die CHF 1'000 mehr aufbrauchen. Simple as that, my friend! Was wiederum bedeutet, selbst wenn du eine Lohnerhöhung von CHF 1'000 erhältst, du früher oder später alles ausgibst. Wo also liegt der Fehler?
Mit der Lohnerhöhung kommt leider keine finanzielle Bildung dazu
Theoretisch wäre es ja wirklich sehr einfach. Einfach deinen Dauerauftrag für das fixe Sparen jeden Monat um die Lohnerhöhung erhöhen. Setzt allerdings voraus, dass du bereits ein Budget hast und dein Geld schon automatisierst. Ja ich komme schon wieder mit diesem Thema, weil es so enorm wichtig ist.
Was auch oft vergessen geht, mit der Lohnerhöhung werden auch deine Steuern teurer. Je nach dem kommst du sogar in eine höhere Steuerprogression. Was jetzt? Berechne doch im voraus, wieviel Steuern du mit der Lohnerhöhung bezahlen musst.
Zum Schluss solltest du jetzt dringend anfangen, dich finanzielle weiterzubilden. Wie gesagt, mit der Lohnerhöhung kommt noch keine finanzielle Bildung dazu. Hier das 1x1 der finanziellen Bildung: Gebe weniger Geld aus, als du einnimmst!
Verbindlichkeiten und Vermögenswerte
Jedem der das Buch Rich Dad Poor Dad gelesen hat, weiss was jetzt kommt. Für alle anderen eine kleine Exkursion: Du kannst dich immer entscheiden, ob du dein Geld für Verbindlichkeiten oder für Vermögenswerte ausgibst. Dabei gilt: Verbindlichkeiten essen dich langsam auf, Vermögenswerte bringen dir Essen auf den Tisch.
Verbindlichkeiten
Bild Verbindlichkeiten
Als Beispiel haben wir hier ein Auto. Um ein Auto zu kaufen, bezahlst du Einmalig den Anschaffungspreis. Sagen wir CHF 15'000. Danach bezahlst du aber fortlaufend Kosten, die nichts mehr mit dem Anschaffungspreis zu tun haben. Zum Beispiel Benzin.
Dein Auto ist also eine Verbindlichkeit. Es zieht dir regelmässig das Geld aus der Tasche. Selbst wenn du nicht damit herumfährst, irgendwo musst du es ja parkieren und ein Parkplatz kostet Geld.
Jetzt stell dir vor, du kriegst eine Lohnerhöhung von CHF 1'000. Jetzt wäre doch genau der richtige Moment, ein neues Auto zu leasen! Eben nicht! Investiere das zusätzliche Geld lieber.
Vermögenswerte
Bild Vermögenswerte
Investierst du dein Geld zum Beispiel in Aktien und ETF, verdienst du durch Kursanstiege und Dividenden Geld. Hast du eine Wohnung, die du vermieten kannst, kriegst du Mieteinnahmen. Das sind zusätzlich zu deinem Lohn weitere Einkommensquellen.
Zu Beginn scheinen diese, meist auch passiven Einnahmen, nicht gross ins Gewicht zu fallen. Kleinvieh macht aber auch Mist und einen wichtigen Aspekt darfst du nicht vergessen: Investierst du deine Lohnerhöhung von CHF 1'000 in einen ETF, kannst du das Geld nicht für ein Autoleasing ausgeben.
Investieren bringt dir also nicht nur zusätzliches Geld ein, es bewahrt dich auch davor, Geld für Verbindlichkeiten auszugeben. Wenn du dieses System verinnerlicht hast, wird sich dein Kontostand rapide verbessern. Speziell mit deinen zukünftigen Lohnerhöhungen - auch wenn es "nur" CHF 200 sind!
An dieser Stelle möchte ich dich noch warnen: Vermögenswerte aufzubauen kann süchtig machen! Plötzlich investierst du mehr Geld in Aktien und ETF als du überhaupt als Lohnerhöhung erhalten hast
Wo du mit finanzieller Bildung startest
Glücklicherweise haben wir heute viel mehr Möglichkeiten als noch unsere Eltern- und Grosseltern. Denk daran, eine Beratung bei deinem Banker ist keine finanzielle Bildung.
Als Start empfehle ich dir Bücher zu lesen. Speziell Rich Dad Poor Dad ist für dein Moneymindset extrem hilfreich. Weiter kannst du dich mit Finanzblogs in die Materie vertiefen und andere Meinungen und Sichtweisen anschauen. Auch auf Youtube findest du unendlich viele Stunden an Videomaterial zu diesem Thema!
Bevor du also deine nächste Lohnerhöhung verplanst, bilde dich zuerst finanziell weiter.
Bis bald,
FinanzFabio
Ps. Ich würde mich riesig freuen, wenn du das Herzchen hier unten anklickst
FinanzFabio will mit finanzieller Bildung auf seinem Blog die Schweiz vor der Altersarmut retten. Ich glaube nicht mehr an die AHV.