"Min letzt Bitrag isch mega guet acho."
"Ja isch au cool gsi mal en Gschecht lese als nur Erklärige."
"Mein sölli meh Gschichte verzähle?"
"Fix."
Auch nach eineinhalb Jahren als Blogger, bin ich immer wieder überrascht, wie unterschiedlich meine Beiträge bei Lesern ankommen. Was ist mit dir? Welche Blogbeiträge magst du am liebsten?
Dividenden sind die Arbeiter deines Geldes
Wenn ich will, dass jemand für mich arbeitet, muss ich ihm zuerst einen Job geben. Wenn ich keinen Job für jemanden habe, kann niemand für mich arbeiten. Also muss ich zuerst etwas dafür tun, zum Beispiel eine Firma gründen, dass jemand für mich arbeiten kann. Logisch soweit?
Bei Geld ist es aber viel einfacher. Meinem Geld muss ich keinen Job geben. Es reicht völlig aus, es zu investieren. Stell dir vor du hättest die perfekte Arbeitskraft, die im allem bestens ausgebildet ist für was du es gerade brauchst, hat Jahrtausende Erfahrung und kosten dich keine Sozialleistungen. So einen Arbeiter gibts nicht? Doch die gibt es und zwar in Hülle und Fülle. Aber statt fleissig für dich zu arbeiten, liegen sie einfach nur faul rum auf deinem Bankkonto. Wie gesagt, du musst es investieren. Wie das geht? Lass mich dir eine Geschichte erzählen.
Benjamin der Birnenbauer
Als kleiner Junge liebte es Benjamin, mit seiner Mutter den Obstmarkt im Nachbarsdorf zu besuchen. Jeden Dienstag begleitete er sie und als Belohnung bekam er immer eine Frucht seiner Wahl. Für ihn war die Wahl allerdings sehr einfach. Jedesmal wollte er eine Birne, immer kaufte er sie beim gleichen Händler.
Alles beginnt mit einem Baum
Eines Tages sagte ihm der Händler: "Heute ist mein letzter Tag als Obstverkäufer. Weil du Birnen so magst, schenke ich dir einen kleinen Birnenbaum. Behandle ihn gut und er wächst zu einem grossen Birnenbaum. Je grösser der Baum, umso mehr Birnen wirst du pflücken können. Wenn du aber nicht nur für dich Birnen möchtest, brauchst du irgendwann mehr Birnenbäume."
Kümmere dich um deinen Baum, dann kümmert er sich um dich
Zu Hause pflanze Benjamin im Garten seiner Eltern seinen Birnenbaum. Jeden Tag nahm er sich fünf Minuten Zeit und wässerte seinen Baum, prüfte das Wetter, ob er den Baum evtl. vor Unwetter schützen musste und kontrollierte ihn auf Würmer. Benjamin war begeistert von seinem neuen Hobby und eignete sich soviel wissen wie nur möglich über Birnenbäume und deren Frucht an. Unter seiner Obhut wuchs der kleine Baum schnell kräftig und beschenkte Benjamin mit vielen Birnen.
Die vielen Birnen blieben nicht unbemerkt und die Nachbaren fragten klein Benjamin, ob er ihnen ein paar Birnen geben möchte. Natürlich freute es Benjamin, dass andere auch von seinen Birnen kosten wollten, doch dann blieben ja für ihn nicht mehr genug Birnen. Er brauchte mehr Birnenbäume.
Willst du mehr Birnen, brauchst du mehr Bäume
Er entnahm seinen Früchten ein paar Kerne, pflanzte diese behutsam im Garten seiner Eltern und pflegte sie mit der gleichen Liebe und Sorgfalt wie seinen ersten Birnenbaum, der mittlerweile grösser war als alle anderen Bäume im Garten. Nach einem Jahr hatte er genug Birnen für ihn und seine Nachbarn.
"Hast du auch noch andere Früchte ausser Birnen? Äpfel oder so?", fragte ein kleines Mädchen zwei Häuser weiter. "Nein, aber wenn du magst, pflanze ich einen Apfelbaum und bringe dir in einem Jahr die ersten Äpfel."
Auf verschiedenen Bäumen wachsen verschiedene Früchte
Wieder daheim recherchierte Benjamin im Internet, wie man Äpfel züchtete. Er bemerkte wie viele Parallelen es zwischen der Birnen- und Apfelzucht gab und wo die kleinen aber feinen Unterschiede waren. Benjamin packte am folgenden Dienstag ein paar Birnen ein und fuhr mit seiner Mutter zum Obstmarkt. Er ging zum Apfelhändler und tauschte 10 Birnen gegen verschiedene Äpfel ein. Zu Hause brachte er dem kleinen Mädchen von jeder Sorte einen Apfel und sie durfte wählen, welchen sie am liebsten hatte. Doch auch die anderen Apfelsorten liess er nicht verschwenden, er pflanzte von jeder Sorte ein paar Kerne.
Ein weiteres Jahr verging und diesen Sommer waren im Garten nicht nur Birnen- sondern auch verschiedene Apfelbäume. Die Früchte verteilte er wieder seinen Nachbaren und bemerkte, dass die Familie Meier lieber rote Äpfel ass und die Familie Müller lieber grüne. Zum Glück konnte er beides anbieten. Doch brachte es ihn zum Nachdenken. Wenn er noch weitere Bäume pflanzen würde, könnte er noch viel mehr Früchte ernten und mehr Leute glücklich machen. Und er selbst müsste nie mehr zum Obstmarkt fahren, weil er alles schon hatte. Einmal gepflanzt generierten ihm die Bäume für immer und ewig Früchte, Tag für Tag. Wenn ehr mehr Bäume brauchte, konnte er aus den Kernen in den Früchten weitere züchten.
Plötzlich hast du so viele Früchte, dass du weitere Felder für dich entdeckst
Die Jahren vergingen und Benjamin fuhr am Dienstag nicht mehr zum Markt, um Obst und Früchte zu kaufen, sondern um zu verkaufen. Im ganzen Land war er jetzt als Benjamin der Birnenbauer bekannt, obwohl er streng genommen kein Bauer war und vor allem: Benjamin züchtete viel mehr als nur Birnen.
Der Garten seiner Eltern war längst zu klein geworden. Er hat ganze Felder gekauft und mit Obst bepflanzt. Bezahlt hat er die Felder mit dem Verkaufserlös seines Obststandes.
Benjamin beschäftigt mittlerweile auch ein paar Arbeiter, da er sich nicht mehr selbst um alle Bäume kümmern kann. Seine erste Angestellte, dass kleine Nachbarsmädchen von damals, kam eines Tages in sein Büro und sagte ihm: Ben, wir haben zu viele Früchte. Wir können bald nicht mehr alle verkaufen und du hast noch unbepflanzte Felder." Benjamin dachte kurz nach: "Ich kenne mich mit Bäumen und Obst aus, lass mich nachdenken was wir sonst noch tun können." Seine Angestellte verliess den Raum und Benjamin tat, was jeder kluge Mensch in so einer Situation tut. Er fragt jemanden nach Rat, der sich damit auskennt und selbst schon Erfahrung in diesem Bereich hat.
Benjamin der Bauherr
Da Benjamin noch Land zu Verfügung hatte, welches es nicht lohnt zu bepflanzen, lässt er Mehrfamilienhäuser darauf bauen. Von seiner Bank erhält er eine Hypothek um die Liegenschaften zu bauen. Die künftigen Mieteinnahmen sichern seine Tragbarkeit. Eigenkapital muss er keines mehr bringen, da das Land bereits bezahlt ist und somit als Eigenkapital angerechnet wird.
Wie geht die Geschichte von Benjamin wohl weiter? Weiss ich auch noch nicht. Ich weiss nur, dass er in dieser Zeit reichlich Früchte ernten kann.
Bis bald,
FinanzFabio
Ps: Solange er Früchte erntet, würde ich gerne ein Herzchen hier unten von dir ernten 🙂