"Ich möcht im 2021 meh Verantwortig für mini Finanze überneh."
"Super! Eine vode bessere Vorsätze aue!"
"Aber ich weiss nöd wo afah."
Was dich in diesem Beitrag erwartet
Neues Jahr, neue Finanzen
Geld kommt und geht. Meist fühlt es sich aber so an, als ob es schneller geht, als es kommt. Speziell wenn man sich auf nur ein Einkommen verlässt. Wenn du dich aber aktiv um deine Finanzen kümmerst, bleibt das Geld länger und wird mit der Zeit auch von alleine mehr.
Die grosse Frage lautet nur: Wo fange ich an? Heute gehen du und ich das zusammen an. Wir starten ganz einfach bei einem Budget. Quasi als Aufwärmübung.
Budget
Dein Budget kannst du in mehrere Kategorien unterteilen. Die Idee dahinter ist, eine Übersicht über die verschiedenen Töpfe oder Konti zu bekommen, die du brauchen wirst.
Monatliche Fixkosten
Zu den monatlichen Fixkosten zähle ich alle die Ausgaben, die du jeden Monat garantiert hast und mit einem Lastschriftverfahren, Ebill oder Dauerauftrag bezahlen kannst. Dazu gehören:
- Investieren
- Sparen
- Miete
- Krankenkasse
- Handyabo
- Internetabo
- Netflix, Spotify, usw (wäre noch interessant zu wissen, wie viel du für Streamingdienste im Monat ausgibst).
- Säule 3a
- variable monatliche Kosten wie das Haushaltsgeld und auswärts Essen
- beliebig erweiterbar
Jährliche Fixkosten
Die jährlichen Fixkosten sind alle Rechnungen und Kosten, die du einfach einmal im Jahr bezahlen musst.
- Steuern (wohl der grösste Posten)
- Versicherungen (Auto, Hausrat, Privathaftpflicht, Rechtsschutz, usw)
- Streckenabo SBB
- Strassenverkehrssteuer
- Serafe
- Dentalhygiene
- Frauenarzt
- Säule 3a
- Fitness
Die grosse Kunst bei diesen Ausgabe ist es, sie ins Budget zu bringen. Du kannst sie entweder in dein monatliches Budget einrechnen und den Jahresbetrag einfach durch zwölf teilen, oder du bezahlst es einfach dann, wenn die Rechnung kommt. Ich wäre für ersteres.
Luxus
Unter der Kategorie Luxus, die schwierigste Kategorie zum budgetieren, verstehe ich alles, für was du zwar Geld ausgeben wirst, du Anfang Jahr aber nicht genau weisst, wieviel.
- Ferien
- Weekendtrips
- Auswärts Essen
- Ausgang
- Kleidung
- Gadgets und Spielzeug
- usw.
Ferien sind ein super Beispiel. Persönlich habe ich schon Ferien für CHF 400 für eine Woche gemacht oder aber auch für CHF 3'000. Je nach dem auf was du gerade Lust hast und wohin es gehen soll, kostet dich das ganze mehr oder weniger. Letztes Jahr waren die Ferienausgaben dank Corona einiges tiefer.
Schwierig, die Luxusausgaben in einem Budget einzuplanen. Am besten du machst dir ein Luxustöpfli und haust jeden Monat einen Betrag deiner Wahl drauf.
Die wichtigsten Positionen
Investieren und sparen
Wie du oben siehst, habe ich investieren und sparen gleich zu Beginn aufgeführt. Ganz unter dem Motto: Bezahle dich zuerst, dann die anderen.
Was meine ich damit? Logisch musst du jeden Monat deine Krankenkasse und die Miete bezahlen. Ich will aber, dass ich auch mich jeden Monat bezahle. Das ich für mich Geld investiere und zur Seite lege. Wenn ich das getan habe, erst dann beginne ich für die Kategorie Luxus Geld auszugeben.
Die Überlegung dahinter ist einfach. Ich will den von mir im voraus definierten Betrag investieren und nicht nicht nur das, was am Ende vom Monat noch übrig bleibt, nachdem ich 22x auswärts gegessen habe.
Ich handle es jeweils so, dass ich mein Geld, welches ich investieren will, mittels Dauerauftrag direkt auf mein Swissquote-Konto überweise.
Achtung Steuern
Es scheint mir die Steuern bescheren den Menschen immer wieder eine Überraschung. Wie oft musstest du schon Steuern nachbezahlen oder bekamst wieder eine Gutschrift?
Gehörst du zu den Glücklichen, die für dieses Jahr eine Lohnerhöhung erhielten, dann tu dir selbst einen gefallen und berechne deine Steuern jetzt schon. Einfach in deinem Steuerprogramm die Datei vom letzten Jahr öffnen und den neuen Lohn eintragen. Die Abzüge sollten ja alle etwa gleich bleiben.
Bei den Steuern empfiehlt es sich, jeden Monat anteilmässig Geld zurückzulegen, oder noch besser, gleich der Gemeinde zu überweisen. Mittels Dauerauftrag kein Problem. Wenn es sofort zur Gemeinde überwiesen wird, kommst du auch nie mehr in Versuchung, das Geld anderweitig zu gebrauchen.
Säule 3a endlich im Griff
Letzte Woche habe im Radio gehört, dass aufgrund von Corona, im Jahr 2020 weniger in die Säule 3a einbezahlt wurde. Die Umfrage war noch vom letzten November. Da ich von vielen Lesern weiss, sie bezahlen erst am Ende des Jahres, weil sie gerne eine gewisse Liquidität haben, hoffe ich die Umfrage war einfach noch zu früh.
Für mich gehört die Säule 3a zum Basisziel der persönlichen Finanzen in jedem Jahr. Auch hier, wenn du es brav jeden Monat einbezahlst, hast du am Ende des Jahres keinen Stress. Speziell wenn du eine Wertschriftenlösung wie VIAC oder frankly hast (Code: FinanzFabio), macht es Sinn, jeden Monat einzuzahlen.
Optimierungspotenzial
Speziell bei den jährlichen Ausgaben gibt es Positionen, die man optimieren kann. Das muss in erster Linie nicht einmal eine Vergünstigung sein.
Versicherungen
Kennst du den Ausdruck Januarloch? Dieser kommt daher, dass wir im Januar mit besonders vielen Rechnungen zu kämpfen haben. Unter anderem auch die Versicherungen. Wenn du merkst, du hast ein paar Rechnungen von verschiedenen Policen im Januar zu begleichen, frag deinen Versicherungsberater, ob er die Abläufe ändern kann.
Wie wäre es wenn du die Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung im Januar, die Autoversicherung im April und den Rechtsschutz im Juli bezahlst? Einmal im Quartal eine Rechnung statt alles auf einmal gibt dir auch ein wenig Luft zum atmen.
SBB-Streckenabo
Wusstest du, wenn du dein Streckenabo jährlich bezahlst, sparst du quasi drei Monate? Das ist ein enorm hoher Rabatt. Ich verstehe nicht, warum man freiwillig monatlich sein Streckenabo bezahlt, wenn man es einfach jährlich bezahlen kann und dabei noch Geld spart.
Funktioniert übrigens auch bei der Krankenkasse, wobei da der Rabatt nicht so hoch ist sondern nur etwa 2%.
2021 investierst du endlich
Nachdem du dir im Budget jetzt einen Betrag reserviert hast um endlich zu investieren, solltest du es aber auch tatsächlich tun. Wie ich schon öfters gesagt habe, ist es auch keine Kunst und vor allem sind ETF und Aktien nichts böses.
Broker auswählen und Konto eröffnen
Als erstes brauchst du einen Broker. Persönlich bin ich bei der Swissquote. Swissquote mag nicht der günstigste Broker sein, für mich aber klar der Beste in der Schweiz. Die Kontoeröffnung kann bis zu fünf Arbeitstagen dauern, deswegen empfehle ich dir, dich früh genug darum zu kümmern.
Während des Börsenkorrektur letzten März wollten plötzlich alle Aktien kaufen und mussten zuerst ein Konto eröffnen. Das kann ganz schön nervenaufreibend sein, wenn man angst hat, die günstigen Aktien zu verpassen.
ETF wählen leicht gemacht
Bekanntermassen bin ich ein grosser Verfechter von ETFs. Mittlerweile gibt es aber beinahe unzählige ETF. Bei www.justetf.com findest du fast jeden ETF mit einer super Suchfunktion. Du kannst nach allen Möglichen Kriterien die Auswahl eingrenzen, bis du den passenden ETF gefunden hast.
Am Anfang hilft es, wenn du dir eine Gedanken darüber machst, ob du lieber einen ausschüttenden ETF oder einen thesaurierenden möchtest. Thesaurierend bedeutet, dass der ETF die Dividenden wieder in sich selbst investiert.
Ein spezielles Augenmerk solltest du auf die Kosten des ETFs werfen. Dieser wird mit meist als TER bezeichnet. Weiter schaue ich mir auch immer die Fondsgrösse an. Ab einer Milliarde kannst du davon ausgehen, dass dieser ETF noch sehr lange erhalten bleibt und nicht aufgelöst und umverteilt wird.
Sparziele definieren
Der Weg ist das Ziel. Blöd, wenn man kein Ziel hat. Speziell beim Thema sparen kommen wir ohne ein Ziel nicht richtig vorwärts. Kommt noch dazu, dass man für gewisse Sachen wirklich einfach lange sparen muss.
Du willst nächstes Jahr heiraten? Herzliche Gratulation. Eine Hochzeit kann aber mehrere zehntausend Franken kosten. Wäre vielleicht heute schon eine gute Idee, jeden Monat etwas dafür auf die Seite zu legen.
Auch ein "neues" Auto ist nicht gerade eine alltägliche Anschaffung. Auch hier lohnt es sich voraus zu planen.
Nach deinem Studium willst du eine Weltreise machen? Na dann leg die Kohle deines Studentenjobs brav auf die Seite.
So, dass wars mit dem sonntäglichen Tritt in den Finanzhintern.
Bis bald,
FinanzFabio
Ps. Klick bitte das ❤️ hier unten an, damit ich weiss, meine Sonntage sind sinnvoll investiert.
FinanzFabio will mit finanzieller Bildung auf seinem Blog die Schweiz vor der Altersarmut retten. Er glaubt nicht mehr an die AHV.