"I ha ghört mer söt nöd meh als 50k uf eim 3a Konto ha."
"Ja je nach Kanton isches sehr unterschedlech."
"Wie meinsch?"
"Ja de Bezug Säule 3a isch wegem Kantönligeist überall andersch bestüret."
Die Säule 3a ist für viele meiner Generation und für alle jüngeren auch, bereits eine Selbstverständlichkeit. Spannend sind auch ihre Fragen dazu. Besonders in Zeiten von VIAC und Frankly, treten immer mehr Fragen zu den Steuern auf. Heute gehen du, Hr. Marchesin und ich dieser Frage nach. Mit Unterstützung eines Steuerrechners.
Was dich in diesem Beitrag erwartet
Die Idee der Säule 3a
Ohne ein wenig Hintergrundwissen geht es aber nicht. Eine kurzer Abstecher in unser drei Säulensystem.
Auch heute gilt das Vorsorgesystem der Schweiz zu den besten der Schweiz. Ehrlich gesagt, da bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Auch wenn die Theorie und das System wirklich clever ist, ein paar Jahrzehnte später haben wir überall Löcher und Baustellen, die sich so einfach nicht mehr flicken lassen.
Unser Vorsorgesystem ist in drei Säulen aufgeteilt:
AHV - die 1. Säule - staatliche Vorsorge
Die Idee ist simpel. Jeder der in der Schweiz wohnt und arbeitet soll ab dem 1. Januar des Jahres, in dem er 18 Jahre alt wird, in die AHV einbezahlen. Der Betrag wird ihm vom Lohn abgezogen.
Die AHV funktioniert nach dem Umlageverfahren. Auf deutsch: Jeder Franken den du heute einbezahlst, kann deine Grossmutter morgen im Coop oder in der Migros wieder ausgeben. Du sparst also nicht für dich selbst, sondern finanzierst die bereits pensionierten.
Eine wirklich romantische und märchenhafte Vorstellung. Blöd nur, wenn es immer weniger junge Leute gibt, die einzahlen und immer mehr Leute, die Cumuluspunkte sammeln und ihre freien Nachmittage im Migrosresti verbringen. Ich glaube nicht mehr an die AHV. Zumindest rechne ich nicht damit, dass ich noch eine AHV-Altersrente erhalten werde.
BVG - die 2. Säule - berufliche Vorsorge
Nachdem du also ab dem 18. Lebensjahr auf deinem Lohnausweis einen Abzug für die AHV siehst, kommt mit 21 noch ein Abzug für die Risikoprämie im BVG dazu. Ab dann bist nämlich Risikoversichert in der zweiten Säule. Ab 25 geht der Spass noch weiter und du kriegst noch einen Abzug für die Sparbeiträge in der zweiten Säule.
Im Unterschied zur AHV, muss die berufliche Vorsorge nicht zwingend für alle gleich sein. Das BVG (Berufsvorsorgegesetz) schreibt nur die mindest Leistungen vor. Dein Chef dar dir aber auch gerne freiwillig eine bessere Vorsorgelösung in der 2. Säule machen. Falls er nicht weiss wie es geht, er darf mir gerne schreiben. Alles was du und dein Arbeitgeber zusammen in deine 2. Säule einezahlt, gehört dir. Je mehr Geld du in dieser Säule hast, desto höher ist deine Altersrente aus der beruflichen Vorsorge.
Auch das BVG hat seine Schwierigkeiten, ich glaube aber noch daran, dass ich zumindest die ganze Kohle die mir vom Lohn abgezogen wird, zumindest wieder raus bekomme. Was ich bei der AHV wirklich nicht mehr glaube.
Säule 3a - die 3. Säule - gebundene Vorsorge
Was machst du, wenn du als Staat merkst, dass deine ersten beiden Säule vielleicht doch nicht so genial sind, wie du zu Beginn dachtest und angst hast, dass du alle dann selbst durchfüttern musst? Du überlegst dir einen Plan, wie die Leute selbst für ihr Alter sparen. Damit es funktioniert, lockst du sie mit Steuerersparnissen.
Niemand zwingt dich in die Säule 3a einzubezahlen. Sie ist freiwillig. Den Betrag den du einzahlst, kannst du aber von deinem steuerbarem Einkommen abziehen, dass heisst, du bezahlst dann weniger Steuern.
Der Krux an der Geschichte. und warum wir heute die Steuern ganz besonders unter die Lupe nehmen, sind die Kapitalleistungssteuern. Jene Steuern die anfallen, wenn du die ganze Kohle nämlich wieder aus deinem 3a Konto rausnehmen willst.
Das war jetzt also ein wirklich sehr kurze Fassung unserer Vorsorgesystems.
Wieviel Steuern sparst du wirklich mit der Säule 3a
Also du und ich, wir sollten also in die Säule 3a einzahlen, damit wir Steuern sparen können und im Alter genug Geld haben, dass wir nicht zum Sozialfall werden. Soweit so gut und das ganze klingt ziemlich einfach und logisch. Kann man noch etwas optimieren? Na sicher doch.
Hr. Marchesin, starte bitte dein retro Steuerprogramm. (Tobi, fall du das liest, du könntest das Layout wirklich etwas überarbeiten und es ein wenig mehr Fintoolmässig aussehen lassen).
Einkommenssteuern
Rechnen wir mal ein Beispiel, von jemanden der nicht verheiratet ist, CHF CHF 7'000 im Monat verdient und im Aargau in Staufen wohnt.
Das Programm setzt schon automatisch alle gängigen Abzüge wie Berufskosten usw ein. Dann haben wir noch ein steuerbares Einkommen von CHF 79'780. Jetzt kannst du noch den Maximalbetrag der Säule 3a abziehen.
Wie du siehst, in diesem Beispiel sparst du mit einer Einzahlung von CHF 6'826 in die Säule 3a satte CHF 1'629 an Steuern. Nicht schlecht oder? Stell dir mal vor, was du damit alles machen kannst. Schöne Ferien, deine Vollkaskoversicherung für dein Auto bezahlen oder in meinem Fall wäre es wohl einen Monat quasi gratis einen ETF kaufen.
Klingt nach wenig? Darf ich dich zu einer weiteren, FinanzFabiotypischen Hochrechnung einladen?
Sagen wir, du beginnst mit 25 in deine Säule 3a einzubezahlen. Bis 65 wären das also 40 Jahre:
40 x CHF 1'629 = CHF 65'190 Steuerersparnis
Das, mein lieber Leser, ist ne menge Geld. Reicht für einen neuen Tesla 3, ich habs geprüft.
Du bist kein Aargauer, sondern stolzer Zürcher?
In Zürich macht es sogar noch mehr aus.
Keine Angst, ich rechne jetzt nicht alle Kantone durch, möchte hier nur kurz aufzeigen, dass es je nach Kanton und Wohnort andere Steuerauswirkungen hat.
Kapitalleistungssteuern
Leider sind wir, steuertechnisch gesehen, noch lange nicht am Ende. Wie ich oben schon erwähnt habe, bezahlst du Steuern, wenn du den ganzen Zaster wieder aus dem 3a nehmen willst. Wir rechnen also weiter.
40 x CHF 6'826 = CHF 273'040 3a Kapital
Zugegeben, ich habe es mir jetzt einfach gemacht und keine Zinsen mitgerechnet. Ich weigere mich, 0.10% als Zinsen zu akzeptieren und verdiene wohl in der Zeit, in der ich diesen Möchtegernzins berechne mehr, als er effektiv wert ist.
Wenn du jetzt diese CHF 273'040 mit 65 beziehen willst, bezahlst du also Steuern dafür. Hr. Marchesin, bitte rechne das mal aus für uns.
Bezug Säule 3a - single - AG
Wie du siehst, ist auch die Kapitalleistungssteuer je nach Kanton unterschiedlich.
Von unseren gesparten CHF 65'190 müssen wir also noch CHF 18'691 abziehen. Es bleiben uns noch CHF 46'499. Reicht nicht mehr für den Tesla 3, trotzdem immer noch ein nettes Sümmchen.
Jetzt können wir das ganze aber noch etwas optimieren.
Steuerprogression
Genau wie die Einkommenssteuern untersteht die Kapitalleistungssteuern einer Steuerprogression. Auf deutsch: je mehr Geld du verdienst, desto mehr Steuern bezahlst du in Prozent, nicht nur in Franken. Wenn du also mit einem Lohn von CHF 79'780 noch CHF 11'067 an Steuern bezahlst (siehe Bild 1) dann bezahlst du mit dem doppeltem Lohn mehr als das doppelte, in diesem Fall sogar das dreifache, an Steuern.
Crazy oder?
Kapitalleistungssteuern sind übrigens immer niedriger als Einkommenssteuern, deswegen sparen wir Geld mit Einzahlungen in die Säule 3a.
Mit diesem Wissen ist es also Sinnvoll, die Steuerprogression der Vorsorgegelder (dein Pensionskassengeld gehört nämlich auch dazu) zu brechen, was uns zur ursprünglichen Frage zurück führt: Wieviel Geld pro Säule 3a Konto?
Jetzt muss ich nochmals ausholen. Wie kommt man eigentlich an das Säule 3a Geld? Anders als dein normales Bankkonto kannst du dieses ja nicht einfach so beziehen. Gründe für einen Bezug Säule 3a sind:
- Fünf Jahre vor ordentlicher Pensionierung, also ab 59/60
- Wohneigentumsförderung (WEF), wenn du also ein selbstbewohntes Haus oder Wohnung kaufen möchtest
- Wenn du die Schweiz für immer verlässt
- Für die Selbstständigkeit (Achtung: eine AG oder GmbH zu gründen macht dich nicht selbstständig)
Die üblichsten Gründe, meiner bescheidenen Erfahrung als Finanzplaner nach, sind die fünf Jahre vor ordentlicher Pensionierung und das WEF. Und genau damit lässt sich ein wenig voraus planen.
Die fünf Jahre bieten sich an, fünf Konti zu machen. Gehen wir von den errechneten CHF 273'040 aus, sollten auf jedem Konto also CHF 54'608 sein.
Mal schauen, was dass für die Kapitalleistungssteuern heisst:
Bezug Säule 3a - 5 Konti - Ersparnis - AG
CHF 1'739 für ein Konto. Wie haben jetzt aber fünf Konti.
5 x CHF 1'739 = CHF 8'695
CHF 18'691 - CHF 8'695 = CHF 9'996. Mit dieser Aufteilung sparst du also knapp CHF 10'000. Crazy oder?
Aber es geht noch weiter. Bis jetzt haben ich immer mit dem Tarif eines Alleinstehenden gerechnet. Schau mal wie es aussieht, wenn man beim Bezug Säule 3a verheiratet ist.
Von der Heiratsstrafe ist zumindest hier keine Spur.
Ein paar Punkte musst du jetzt aber noch bedenken. Nicht nur deine, sondern auch die Bezüge deiner Ehepartnerin werden in die Progression eingerechnet. Sprich wenn ihr im gleichen Jahr ein Konto bezieht, bezahlt ihr sehr wahrscheinlich höhere Steuern. Weiter wird auch ein Kapitalbezug aus der Pensionskasse eingerechnet. Wenn ihr also etwa gleich alt seit, habt ihr ziemlich sicher Überschneidungen. Schon mit nur zwei Pensionskassenbezügen habt ihr insgesamt 12 Bezüge in nur fünf Jahren. Das macht die ganze Sache natürlich schwieriger.
Was ich aber immer empfehlen kann, ist auch ab und an ein Säule 3a Konto für einen WEF zu zu beziehen, dann habt ihr quasi ein Jahr mehr für die Berechnung.
Wenn VIAC und Co. die alten Regeln über Board werfen
Seit ein paar Jahren gelten die alten Weissheiten aber nicht mehr. Schuld daran sind junge, moderne Fintechunternehmen, die unsere Anlagen in der Säule 3a völlig auf den Kopf stellen. Mit VIAC, dem Vorreiter in dieser Revolution, ist es möglich sein 3a Geld in bis zu 97% in Aktien zu investieren. Mit Frankly ist schon ein zweiter Anbieter auf diesen Zug aufgesprungen und ich bin Überzeugt, dass noch viele weitere Folgen werden. Aber was ist jetzt genau das Problem?
Wenn wir die Renditen der Aktien berechnen, steigt unser Säule 3a Kapital in bisher unbekannte Sphären.
Die Mittlere Wertentwicklung zeigt uns hier eine Summe von CHF 1'290'144 an. Die höchste übersteigt sogar CHF 2 Millionen. Müsstest du auf einmal soviel Geld beziehen, explodiert natürlich auch die Kapitalleistungssteuer:
Bezug Säule 3a - single - AG
Wie du siehst, ist die Kapitalleistungssteuer hier einiges höher, als die errechneten Steuerersparnisse über den Verlauf von 40 Jahren.
Noch viel schlimmer sieht das ganze aber im Kanton Zürich aus:
Bezug Säule 3a - verheiratet - ZH
Und wenn du nicht verheiratet bist, dann tuts richtig weh in Zürich.
Bezug Säule 3a - single - ZH
Natürlich können wir auch hier das Guthaben wieder auf mehrere Konti aufteilen, VIAC selbst empfiehlt nicht nur fünf Konti zu machen, sie haben die Möglichkeit auch im App selbst eingebaut.
Daher noch eine letzte Rechnung, wie die Steuern aussehen, wenn wir bei einer mittleren Wertentwicklung fünf Bezüge machen können:
Bezug Säule 3a - 5 Konti - verheiratet - AG und ZH
Bezug Säule 3a - 5 Konti - Ersparnis
CHF 15'274 für ein Konto. Wie haben jetzt aber fünf Konti.
5 x CHF 15'274 = CHF 76'370
CHF 106'661 - CHF 76'370 = CHF 30'291. Mit dieser Aufteilung sparst du also knapp CHF 30'000. Was wiederum fast fünf Jahreszahlungen wären.
Lohnt sich die Säule 3a also nicht mehr?
Wenn ich die nackten Zahlen so sehe, wäre die logische Konsequenz, dass ich auf die Säule 3a verzichte und mein Geld in der freien Vorsorge, der Säule 3b, investiere. Doch soweit würde ich jetzt trotzdem nicht gehen. Aus verschiedenen Gründen:
Wie ich schon eingangs dieses sehr langen und bilder- sowie berechnungslastigen Beitrages geschrieben habe (sorry dafür), hat unser drei Säulensystem ein paar Baustellen. Da die Politik hier immer wieder mit ein wenig Kosmetik daran rumbastelt um ein paar Punkte zu flicken, kann ich mir gut vorstellen, dass auch die Säule 3a noch angepasst wird. Und zwar so, dass man hier vielleicht eines Tages die Kapitalleistungssteuern streichen wird. Ist jetzt eine reine Spekulation meinerseits, aber wenn das ein Politiker liest, soll er den Vorschlag doch mal in die Runde werfen. Sicherlich 100 mal schlauer als die Steuern auf den Dividenden zu erhöhen, um die AHV zu sanieren ♂️
Des weiteren habe ich hier extrem Fälle berechnet. Man müsste wirklich schon ab 25 regelmässig einzahlen und nie sein Geld für einen WEF beziehen.
Auch die Börse müsste am Tag des Bezug Säule 3a sehr hoch stehen. Was ich allerdings wirklich hoffe für jeden.
Dazu kommt, dass wir keinen Zugriff auf die Säule 3a Gelder haben und deswegen auch nie in Versuchung kommen, diese anderweitig auszugeben. Daher bin ich überzeugt, dass du in der Säule 3b nicht so hohe Renditen machen wirst, wie bei VIAC und Co.
Kurzfassung für den Bezug Säule 3a
Für den Bezug Säule 3a, unbedingt mehrere Konti machen. Diese in verschiedenen Steuerjahren beziehn, dass ist wichtig. Mindestens fünf. Wenn du mehr machst, kannst du auch zur Not mehrere Konti in einem Jahr beziehen. Denk daran, dass die Vorsorgegelder in der Penionskasse auch in die Steuerprogression gerechnet werden. Jeder Kanton hat eine andere Steuerpolitik und andere Sätze, was den Bezug betrifft. Es gibt sogar Kantone, die alle Bezüge zusammenrechnen und ein Splitting nichts nützt.
Wenn du irgendwann baust, nutze den WEF-Bezug, das gibt dir ein weiteres Steuerjahr.
Auch wenn die Auszahlungen noch weit weg sind für dich, hol dir Hilfe bei einem Profi der dir den Bezug Säule 3a am besten durchrechnen kann, es lohnt sich absolut wie du gerade gesehen hast.
Bis bald und sorry nochmal für die vielen Screenshots,
FinanzFabio und Hr. Marchesin
Ps. das hat jetzt gut 6 Stunden gedauert, den Bezug Säule 3a zu rechnen, lass mir doch dafür bitte ein Herz hier unten da.
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32917 Kommentare
Kommentare sind geschlossen.
Wie heisst das Steuerprogramm?
Hallo Nico
Taxware. Wird aber für professionelle Finanzplanungen gebraucht, ist daher etwas kostspielig.
hallo, wie sieht es wegen dem zinseszinseffekt aus wenn man mehrere konten hat? würde es nicht mehr sinn machen alles auf einem konto zu haben oder kommt es nicht darauf an?
Nein der Zinseffekt spielt beim gleichen Betrag auf mehreren Konto keine Rolle.
10‘000 * 1% = 10‘100
1‘000 * 1% = 1‘010
1‘010 * 10 = 10‘100
Liebe Grüsse
FinanzFabio
dann müsste man gleich von anfang an in mehrere konten einzahlen, damit es überall gleich ist. oder wie sieht es aus wenn man das zweite konto erst eröffnet wenn man 20k+ auf dem ersten hat?
Ich würde die Kontos bis 30k füllen und dann ein neues eröffnen. Die Aktien füllen das Konto dann weiter auf.
wegen dem zinseffekt kommt es dann drauf an ob ich mit 35jahren 30k auf dem ersten konto habe und dann das nächste konto bis auf 30k fülle? habe ich dann nicht mehr zinsen auf dem ersten konto weil es ja mehr zeit hattte um sich zu entwickeln bis 65 jahre? deswegen würde es nicht von anfang an sinn machen alles auf einem konto zu haben?
Nein das spielt keine Rolle. Der Zinseszins Effekt ist zwar abhängig von der Laufzeit, aber auch vom Betrag. Wenn Konto 1 CHF 30’000 drauf hat mit 35, dann hat es noch 30 Jahre den Zinseszins Effekt. Konto 2 Startet mit einer Einzahlung von CHF 6’826, erhält jedes Jahr wieder CHF 6’826 und hat auch 30 Jahre den Zinseszins Effekt. Egal ob ein Konto oder 100, der Betrag wird immer der gleiche sein, einfach aufgeteilt.
Lieber Fabio
Ein grosses Dankeschön für diesen sehr interessanten Beitrag, aber auch für deine anderen Beiträge. Deine finanzplanerische Sichtweise auf diese Themen ist sehr wertvoll!
Zum WEF-Vorbezug:
Würde es evtl. mehr Sinn machen, den WEF-Vorbezug über die 2. Säule laufen zu lassen, da:
a) bei der Säule 3a (zumindest bis dato) keine Wiedereinkaufsmöglichkeit besteht, und
b) bei der Säule 3a die Anlagestrategie selbst bestimmt werden kann (währendem ich bei der zweiten Säule 2 als jüngerer Beitragszahler z.B. eine Umverteilung hinnehmen muss)?
Andererseits bringt ein Bezug der 2. Säule natürlich auch Nachteile mit sich (Stichwort: Risikoabsicherung). Mich würde interessieren, wie du das siehst.
LG
Hallo Chris
Schön, dass dir mein Blog gefällt.
Einen WEF aus der 2. Säule würde ich nur empfehlen wenn es nicht anders geht. Damit blockierst du alle steuerlich absetzbaren Einkäufe in die Pensionskasse, bis der WEF zurück bezahlt ist. Und wie du bereits erwähnt hast, kann ein WEF Bezug aus der Pensionskasse auch Auswirkungen auf die Risikoleistungen haben und natürlich auch auf die Altersrente. Daher macht ein Bezug der 3a Gelder mehr Sinn.
Hoffe ich konnte dir hiermit deine Fragen beantworten 🙂
Bis bald,
FinanzFabio
Ja, das hat geholfen. Merci!
Hallo, wenn man plant, nach 65 Jahren weiterhin in einem Teilpensum zu arbeiten bis 70 Jahre, wäre es dann nicht sinnvoll gleich 10 Vorsorgekonti zu haben und vom 60. bis 70. Altersjahr jedes Jahr eines aufzulösen? Oder würde das von den Steuerbehörden nicht akzeptiert und zusammengerechnet? Gibt es eine Auflistung, welche Kantone ein Splitting nicht akzeptieren? Mich würde vor allem der Kanton Aargau interessieren.
Hallo Raphael
Das kann Sinn machen. Ein Konto unter CHF 30‘000 hat allerdings keine steuerlichen Vorteile mehr, da bist du ziemlich an der Grenze.
Wichtig ist das du von 65-70 wirklich noch arbeitest.
Der Aargau rechnet Stand heute noch keine Auszahlungen zusammen.
Beste Grüsse und bis bald,
FinanzFabio
Vielen Dank für einen weiteren, spannenden Beitrag.
Wie sieht es aus, wenn man neben mehreren 3a Konti noch eine anteilsgebundene Lebensversicherung mit Garantie hat?
Hallo Damian
Wenn die Lebensversicherung eine 3a-Police ist, wird es steuerlich gleich behandelt wie ein 3a Konto.
Hallo Fabio
Toller Beitrag – danke dafür.
Finde die Strategie, das Kapital in Säule 3a auf mehrere Konten aufzuteilen auch sinnvoll und wende es bei mir an.
Allerdings denke ich, dass ich einen allfälligen WEF-Bezug eher aus S2 machen würde aus mehreren Gründen:
– Wiedereinkauf möglich (im Gegensatz zu S3a)
– S2 Umwandlungssatz wird immer unattraktiver
– S3a kann man wie du bereits erwähnt hast, in Aktien stecken. S2 nicht.
– Das Argument der blockierten Einkäufe verstehe ich. Allerdings muss man sich schon fragen, ob ein Einkauf in S2 überhaupt Sinn macht und ob man dieses Geld nicht viel besser investieren kann. Ich denke da gibts deutlich bessere Möglichkeiten.
Was denkst du?
Liebe Grüsse,
Martin
Hallo Martin
Ein WEF Bezg aus der zweiten Säule muss genau geprüft werden. Je nach dem ist deine IV- und Witwen-Rente aus der Pensionskasse auch abhängig von deinem Alterskapital. Einkäufe blockierst du total. Auch wenn du mit Mitte 35 bessere Anlagemöglichkeiten hast, ab 55 sind die Einkäufe aus steuerlicher Sicht hoch interessant. Des weiteren gibt es auch Pensionskassen, die sehr aktiv in Aktien investieren. Hier kurz die Zusammenfassung meiner Pensionskasse:
Unsere Anlagestrategie lässt sich wie folgt veranschaulichen:
Wir investieren (Stand 1.1.2020)
rund 50% unseres Anlagevermögens in Aktien,
etwa 30% in Immobilien,
12% in Obligationen,
5% in flüssige Mittel und
3% in alternative Anlagen (Infrastruktur)
Für unsere Versicherten haben wir seit unserer Gründung 1991 jährlich eine durchschnittliche Rendite von über 5% pro Jahr und eine durchschnittliche Verzinsung von 4% pro Jahr erzielt.
Wie du siehst, können auch PKs sehr interessante Anlagevehikel sein.
So gesehen bleibe ich dabei, und rate eher zu einem WEG aus der Säule 3a, als aus der PK. Manchmal muss man aber auch beide beziehen…
Hoffe ich konnte dir hiermit ein paar Dinge aufzeigen.
Bis bald,
FinanzFabio