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Schweizer Franken, Noten und ein Münzglas

Brutto- und Netto­lohn

Brutto- und Nettolohn zu unterscheiden ist ganz einfach. Lohndiskussionen sind in der Schweiz eher selten. Reden wir trotzdem einmal über das Einkommen, finde ich es interessant, wie verschieden der Lohn gewichtet wird. Häufig höre ich die Frage ob dies brutto oder netto sei. Genauso häufig bemerke ich, dass viele dies gar nicht unterscheiden können. Ein guter Freund von mir, hat es mit einer der besten Eselsbrücken, die ich je gehört habe, auf den Punkt gebracht. (Danke Patrick).

Brutto = brutal viel

Netto = net so viel

Besser und einfacher kann ich es wirklich auch nicht erklären.

Brutto- und Nettolohn sind wichtig zu unterscheiden im Vorstellungsgespräch

Bei einem Vorstellungsgespräch wird immer über den Bruttolohn geredet. Das ist an und für sich auch in Ordnung. Vom Bruttolohn wird Dir alles abgezogen. Beiträge der AHV, Pensionskassenbeiträge, Unfallversicherung, Krankentaggeld usw. Nach den Abzügen bleibt Dir also «net so viel» übrig.

Aber genau bei diesen Abzügen entscheidet sich, wer wieviel wirklich verdient. Die Abzüge sind nach Gesetz immer fünfzig-fünfzig. Sprich die eine Hälfte bezahlst Du, die andere Hälfte dein Chef. Nach Gesetz heisst aber auch, dass dies die Mindestleistungen sind. Dein Arbeitgeber darf gerne mehr bezahlen, aber nicht weniger.

Es kann also sein, dass Du zum Beispiel gar kein Abzug für die Unfallversicherung hast. Es ist auch möglich, dass dein Arbeitgeber Dir 60% der Pensionskassenbeiträge bezahlt und nicht nur 50%. Diese Finessen machen auf deine 40 Jahre Berufsleben mehrere Tausend, sogar Zehntausende Franken aus.

Es ist durchaus möglich, dass Du den gleichen Bruttolohn hast wie der Typ der im Zug neben Dir sitzt, Du aber viel mehr zur Verfügung hast jeden Monat, weil dein Nettolohn höher ist.

Die Pensionskasse machts aus

Den grössten Unterschied merkst Du effektiv in deiner Pensionskasse. Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, dass Unternehmen mit sehr guten Sozialleistungen, vor allem in der Pensionskasse keine Gelegenheit auslassen, Dir das beim Lohngespräch unter die Nase zu reiben. Und das ist voll ok. Eine bessere Pensionskasse mit höheren Sparbeiträgen führt zu einem tieferen Nettolohn, welcher zu tieferen Steuern führt. Win-win, auch wenn Du das erst mit 65 realisiert und nicht heute. Ausser, dein Chef ist so grosszügig und übernimmt die höheren Sparbeiträge selbst.

Eine weitere Frage, die immer bei Diskussionen über Lohn gestellt wird, ob Du zwölf oder 13 Monatslöhne bekommst. Auch diese Frage ist sicherlich berechtigt. Doch ich empfehle Euch gross zu denken und immer in Jahreslöhnen zu sprechen. Du sagst also Du verdienst CHF 60'000 im Jahr und nicht CHF 5'000 im Monat. Dann erübrigt sich die Frage, auf wie viele Monate dein Lohn aufgeteilt wird auch.

Der Bruttolohn ist übrigens auch massgebend für die Tragbarkeit beim Kauf eines Hauses. Zum Glück sonst wäre das ganze noch schwieriger als es uns die Banken unnötigerweise eh schon machen.

Also in Zukunft immer beim Brutto- und Nettolohn daran denken: Brutto = brutal viel, Netto = net so viel.

-Fabio

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