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Prämi­en­be­frei­ung

"Und do hättemer na en Lebensversicherig wo mer ned gnau wösse, was mer demet sölle mache."

"Ich gsehne ehr händ eigentli nüt versicheret usser Prämiebefreiig?!"

"Ja genau."

"Hm.. rechne mer schnell us, glaub die chamer so uflöse."

In meinen Finanzcoachings sind Säule 3a Policen immer wieder ein Thema. Ein letzter Vorteil der Lebensversicherung, die Prämienbefreiung, ist nämlich zweitrangig geworden.

Das Wichtigste in Kürze

  1. Du brauchst eine saubere Vorsorgeanalyse
  2. Lass sie dir 1x ohne und 1x mit Kinder berechnen
  3. Die Prämienbefreiung ist nicht mehr zeitgemäss

Welche Risiken kannst du in einer Säule 3a Police versichern

Die kurze Antwort, die dir nicht gefallen wird: Es kommt darauf an. Nun, auf was genau? Auf deine momentane Lebenssituation, aber auch wie sie noch werden könnte. Fakt ist immer noch: Je jünger du beim Abschluss der Police bist, desto günstiger die Risikoprämien.

Und hier wären wir eigentlich schon bei der Krux der ganzen Geschichte. Eine Risikoprämie bezahlt nur, wer ein Risiko versichern will. In einer Lebensversicherung kannst du den Todesfall, die Erwerbsunfähigkeit und die Prämienbefreiung versichern.

Pauschal würde ich behaupten, dass man mit 25 Jahren, nicht verheiratet ist und keine Kinder hat, keine Todesfallversicherung braucht. Die Erwerbsunfähigkeitsrente, kurz EU-Rente, schon eher, je nach Vorsorgelösung in deiner Pensionskasse.

Wer Kinder hat, erhält zusätzlich aus der AHV und der Pensionskasse sogenannte Kinderrenten - und zwar pro Kind. Dies kann die EU-Rente wieder in Frage stellen. Hier hilft alles nicht, um das zu entscheiden braucht es eine saubere Vorsorgeanalyse. Teile deinem Vorsorgeberater mit, falls du noch keine Kinder hast, er soll es auch mal mit 1-2 Kinder rechnen.

Und was ist mit der Prämienbefreiung?

Kommen wir zum eigentlichen Thema des heutigen Blogbeitrages. Was ist die Prämienbefreiung? Bei einer Lebensversicherung verpflichtest du dich, die Prämien bis zum Vertragsabschluss zu bezahlen. Also selbst wenn du knapp bei Kasse bist, du bist die Prämie schuldig.

Das hat den positiven Effekt, dass du einen sogenannten Sparzwang hast und endlich wirklich in die Säule 3a einzahlst. Was aber, wenn du nicht mehr einzahlen kannst, weil du nicht mehr arbeiten kannst und zu wenig Geld verdienst? Bei der sogenannten Erwerbsunfähigkeit springt dann die Prämienbefreiung ein und zahlt für dich ein. Monat für Monat, Jahr für Jahr.

Somit wird sichergestellt, dass du dein Sparziel in der Säule 3a erreichst. Soweit zur Theorie und eigentlich auch so weit so gut. Zumindest früher. Heute haben wir mit ganz neue Vorsorgeprodukte auf den Markt, die das Ganze, zumindest theoretisch, in Frage stellen können.

Mit frankly, VIAC und Finpension können wir zwischen 95% und 99% in Wertschriften investieren. Was natürlich zu ganz neuen Renditen und extrem hohen Endsummen führen kann. Ich habe ein wenig länger als fünf Minuten über Geld nachgedacht und ein paar Berechnungen erstellt. Diese will ich heute mit dir teilen.

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Lohnt sich die Prämienbefreiung noch?

Persönlich habe ich mir selbst mit 24 eine Säule 3a Lebensversicherung verkauft. Aus damals völliger Überzeugung und auch heute stimmt die Police für mich wieder. Einfach aus anderen Gründen, was aber eine andere Geschichte ist.

In meiner Police habe ich mich dazu verpflichtet, jeden Monat CHF 250 in die Säule 3a einzuzahlen. Versichert habe ich die Prämienbefreiung, eine Todesfallsumme von CHF 50'000 und eine EU-Rente von CHF 12'000 im Jahr. Die Police hat einen technischen Zins von 1.75% und ein garantiertes Erlebensfallkapital von CHF 125'000. Diese löst dann auch noch Kapitalsteuern aus.

Per Post habe ich von der Versicherung den aktuellen Rückkaufswert erhalten von CHF 21'000. Gehen wir davon aus, von den CHF 250 monatlich spare ich effektiv CHF 200. Der Rest ist die Prämie für die versicherten Leistungen. So gesehen verliere ich zurzeit kein Geld, wenn ich die Versicherung auflösen würde.

Ich könnte mir also den aktuellen Rückkaufswert zu einem der oben genannten Anbieter auszahlen lassen. Bei einer Rendite von 7% käme ich in 31 Jahren auf eine Summe von CHF 171'047. Damit du mich richtig verstehst, ich käme auf eine höhere Summe, ohne dass ich weiterhin in dieses 3a Vehikel einzahle. Ich bräuchte also auch keine Prämienbefreiung mehr.

3a Police ohne Risikoschutz?

Wenn ich die Police auflöse, fehlt mir dann natürlich auch mein Todesfallkapital und meine Erwerbsunfähigkeitsrente. Um das Todesfallkapital bin ich als junger Familienvater natürlich froh, für den Fall der Fälle. Die Erwerbsunfähigkeitsrente könnt eich dank guter Pensionskasse und Kinderrente weg lassen. Nur, was ist wenn meine Pensionskasse eines Tages nicht mehr so gut ist?

Zugegeben, hier bin ich vielleicht nicht mehr ganz up to date. Zu meiner Zeit war es aber nicht möglich, eine 3a Police abzuschliessen, ohne zumindest die Prämienbefreiung zu versichern. Hier ist aber wieder die Frage, braucht es die Prämienbefreiung noch?

Ich hätte genauso gut einfach CHF 6'883 mit 20 Jahren in die Säule 3a einzahlen können bei frankly und hätte nach 42.61 Jahren die Erlebensfallsumme von CHF 123'000 erreicht. Auch hier wieder unter der Annahme einer Rendite von 7%.

Das führt dazu, dass man sagen kann, sparen bei der Versicherung ist heute überfällig. Nur die Risiken versichern, dass kann durchaus noch Sinn machen! Dann kannst du die Versicherungsprämie von deinem steuerbaren Einkommen abziehen. Eine 3a Police ist ja immer noch eine Säule 3a.

Bis bald,

FinanzFabio

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2 Kommentare

  1. „Gehen wir davon aus, von den CHF 250 monatlich spare ich effektiv CHF 200. Der Rest ist die Prämie für die versicherten Leistungen. So gesehen verliere ich zurzeit kein Geld, wenn ich die Versicherung auflösen würde.“

    Wie meinst du das, dass du kein Geld verlierst, wenn du die Versicherung auflöst?

    1. Nun die Prämie welche ich für die versicherten Leistung bezahlt habe, rechne ich nicht ein. Du bekommst ja auch kein Geld von deiner Krankenkasse zurück, wenn du ein Monat nicht krank warst.

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